Leidenschaft, Hobby und Natur vereinen
Der Jagdschein
Wer den Jagdschein macht, erlernt ein tiefes Verständnis für das Gleichgewicht der Ökosysteme und die Verantwortung, die Natur und die in ihr lebenden Wildtiere für zukünftige Generationen zu bewahren. Während der Jagdausbildung zum Jagdschein steht nicht nur das Bestehen der Jägerprüfung im Vordergrund, sondern das Zurückerlangen der Naturverbundenheit.
Die Regulation der Wildtierbestände und das Erhalten ihrer Lebensräume gehören zu den Verpflichtungen eines Jägers. Teil ist auch die Prävention von Tierseuchen und die Minimierung von Wildschäden in Wald und Feld. Wer den Jagdschein machen möchte, wird die Schönheit der Natur erleben und diese schätzen und lieben lernen.
Du möchtest einen Jagdschein erwerben?
Voraussetzungen für den Jagdschein
- Alter: 16 Jahre für den eingeschränkten Jugendjagdschein (Prüfung ab 15,5 Jahren möglich); 18 Jahre für den uneingeschränkten Jagdschein
- Zuverlässigkeit: Wer seinen Jagdschein und seine Waffenbesitzkarte beantragen will, benötigt ein einwandfreies polizeiliches Führungszeugnis.
- Persönliche Eignung: Körperliche und geistige Eignung ist unbedingt notwendig
- Zusatz: Eigenverantwortliches Lernen für den Jagdschein und Jägerprüfung
- Jagdschein Kosten: Kursgebühr 2990,- € zzgl. 350,- € Prüfungsgebühr; Eine Übernachtung in Leer (Ostfriesland) zwischen 65,- und 160,- € je nach Zimmer Kategorie
Der Schlüssel zu einem besonnenen Umgang mit der Natur
Warum eigentlich einen Jagdschein machen?
Menschen, deren Bedürfnis es ist, sich ganz nah am Pulsschlag der Natur zu betätigen, machen einen Jagdschein. Das bedeutet viel Neues erlernen und erleben. Das bedeutet auch, sich einen neuen Kreis von Menschen erschließen, deren Passion den eigenen Interessen sehr nahekommt. Viele Freundschaften entstehen in einem Jagdkurs und halten oftmals ein Leben lang. Der Jagdschein ist für viele Menschen auch der Weg zum gesunden Leben. Wildbret bester Bio-Qualität steht nicht mehr nur in der Kühltheke des Feinkostgeschäfts zur Verfügung, sondern kann selbst erzeugt werden.
Nirgends kann der Mensch besser zu sich finden, als allein mit der Natur zu sein. Das könnte man auch ohne Jagdschein erleben. Mit den im Jagdkurs vermittelten Kenntnissen aber hat man gelernt, die Zusammenhänge in der Natur zu verstehen. Das macht den Reiz des Naturerlebens wesentlich intensiver. Der Jagdscheininhaber hat gelernt, dass der Wald nicht nur aus Bäumen besteht, sondern auch viele faszinierende Details enthält.
Die verschiedenen Arten von Jagdscheinen
Der Tagesjagdschein gilt wie alle anderen Jagdscheinarten auch, im gesamten Bundesland. Dieser berechtigt den Inhaber zur Jagdausübung für 14 aufeinander folgende Tage. Der Jahresjagdschein gilt für höchstens 3 Jagdjahre.
Die Prüfung für den Jugendjagdschein erfolgt unter denselben Bedingungen wie die zur Erlangung des Jagdscheins für volljährige Personen. Die jugendliche Person muss am ersten Prüfungstag mindestens 15,5 Jahre alt sein. Der Jugendjagdschein erlaubt es Jugendlichen unter Aufsicht einer Aufsichtsperson ab dem 16 Lebensjahr zur Jagd zu gehen. Die Aufsichtsperson muss jagdlich erfahren sein. Die Teilnahme an Gesellschaftsjagden ist nicht erlaubt. Auch darf die jugendliche Person noch keine eigenen Waffen besitzen. Mit Vollendung des 18. Lebensjahrs bekommt der Jugendjagdschein automatisch die Gültigkeit des normalen Jagdscheins.
Der Prüfling muss nach Bestehen der Jägerprüfung die Falknerprüfung bestehen. Der Falknerjagdschein berechtigt zur Jagd mit Greifen oder Falken (Beizjagd). Ausreichend für das Bestehen der Falknerprüfung ist das Bestehen der eingeschränkten Jägerprüfung (Prüfung ohne Waffenkenntnisse). Der Falknerjagdschein berechtigt allerdings nicht das Führen von Schusswaffen.
Der Ausländerjagdschein (Tages- oder Jahresjagdschein) berechtigt ausländische Personen zur Jagdausübung in der Bundesrepublik Deutschland.
Nachweise über eine ausreichende Haftpflichtversicherung, die Identität der Person und die Qualifikation bzw. Bescheinigung der betreffenden Person müssen vorab in deutscher Sprache vorgelegt werden. Die Gültigkeit des Jagdscheins im Ausland ist abhängig von dem ausländischen Jagdrecht. Allerdings ist der deutsche Jagdschein in den meisten Ländern akzeptiert.
Wie geht es nach dem Jagdschein weiter?
Jagdschein lösen
Die Behörde, bei der Du Deinen Jagdschein lösen kannst, hängt von Deinem Wohnort in Deutschland ab. In der Regel sind die Unteren Jagdbehörden der Landkreise oder kreisfreien Städte zuständig. Hast Du einen Termin dort vereinbart, benötigst Du folgende Unterlagen: Dein Jägerzeugnis, ein gültiges Ausweisdokument, ein aktuelles Passfoto sowie einen Nachweis über Deine Jagdhaftpflichtversicherung.
Jagdliche Kontakte finden
Einige unserer Schüler sind schon durch die Familie mit der Jagd verwurzelt. Oft ergeben sich auch lebenslange Jagdfreundschaften in unseren Kursen. Hat man im familiären oder freundschaftlichen Umfeld keine jagdliche Anbindung, so macht es Sinn, dem Landesjagdverband beizutreten und sich einem ortsansässigen Hegering anzuschließen. Wer ab und zu mal Hilfe im Revier anbietet, wird auch zur Jagd eingeladen.
Weiterbildung und Zusatzqualifikationen
Wir als Jagdschule und auch die Landesjagdverbände bieten zahlreiche Aktivitäten, Seminare und Fortbildungen an, wie z.B. Fangjagdlehrgänge, Schießnachweise für die Teilnahme an Gesellschaftsjagden, Schulung zur kundigen Person oder Wildzerwirk- und Kochkurse. Generell sollte es sich jeder Jäger zur Pflicht machen, seine Schießfähigkeiten auf einem guten Niveau zu halten.
Inhalte des theoretischen und praktischen Unterrichts
Kenntnisse über jagdbare und nicht jagdbare frei lebende Tierarten in Deutschland, Wildökologie, Ökologie, Naturschutz, Biotopgestaltung- und schutz
Waffenrecht, Waffentechnik, Führung von Jagdwaffen, Handfeuerwaffen, Aufbewahrung, Munition, kalte Waffen, Optik, Sicherheitsbestimmungen
Jagdbetrieb (einschließlich Abschussplanung, Planung und Durchführung einer Gesellschaftsjagd), Wildhege, Wildbestände und Wildbewirtschaftung, Wildschadenverhütung, Wald- und Landbau, Fallenjagd und Fanggeräte, Jagdethik, Waidgerechtigkeit, jagdliches Brauchtum
Jagdhunderassen, Haltung, Ausbildung, Führung und Einsatz, Krankheiten
Behandlung des erlegten Wildes, Wildbrethygiene, Beurteilung der Beschaffenheit des Wildbrets als Lebensmittel, Wildkrankheiten- und seuchen, Trophäenkunde, Tierkörperbeseitigung.
Jagdschutz, Naturschutz, Tierschutz, alle weiteren Jagd beeinflussenden Rechtsbereiche sowie Unfallverhütungsvorschriften und andere Sicherheitsbestimmungen.
Während der praktischen Schießausbildung steht der sichere Umgang mit Langwaffen (Büchsen und Flinten) an erster Stelle.
Büchse: (Kugel)
Rehbock angestrichen: Bei dieser Disziplin wird auf eine Rehbockscheibe in 100m Entfernung stehend, angestrichen geschossen. Ziel ist es 25 Ringe zu erlangen.
Laufender Keiler: Bei dieser Disziplin wird auf ein bewegliches Ziel auf 50-60 m stehend freihändig geschossen. Ziel ist es, 2 Treffer zu erlangen.
Flinte: (Schrot)
Trap: Bei dieser Disziplin müssen 5 von 15 Wurfscheiben getroffen werden.